Umgang mit Stress

Der tägliche Stress kann einen großen Einfluss auf die Herzgesundheit haben. Um diese zu verhindern oder zumindest einzuschränken, sollten Sie Stress möglichst minimieren.

Eine Person hält ein rotes Herz-Symbol vor einem verschwommenen Hintergrund.
Eine Person sitzt auf einem Sofa, trinkt aus einer Tasse und liest ein Buch.

Überforderung im Alltag, ein unregelmäßiger Schlafrhythmus, Streit mit dem/der Partner:in oder einfach eine wichtige Präsentation vor dem Chef oder der Chefin. All diese Punkte, ob groß oder klein, tragen dazu bei, dass sich Stress im Körper breit macht. Dieser hat meist negative Einflüsse auf die Gesundheit und schlägt deshalb auch oft auf das Herz.

Stress

Fühlen Sie sich – beruflich oder privat – ständig über- oder unterfordert und entwickeln sich daraus Nervosität und Ängste? Schlafen Sie schlecht ein oder wachen Sie nachts mehrmals auf?

Jeder von uns leidet manchmal an Stress. Das gehört zum Leben dazu. Negativer Dauerstress kann jedoch zu Nervosität, Schlaflosigkeit, Fehlern bei der Arbeit oder auch zu einer Schwächung des Immunsystems führen. Ursachen hierfür können im Privatleben oder im Arbeitsleben liegen. 

Ein Turm aus gestapelten Steinen auf einem Holzsteg vor einem nebligen See.
Eine Person mit Brille lehnt sich entspannt im Bürostuhl zurück.

Stressbewältigung

Oft sind es der eigene Sprachgebrauch, die unrealistische Tagesplanung oder die Gedanken, mit denen wir uns unbewusst unter Stress setzen. Um dem Stress entgegenzusteuern, können Sie einiges tun – zum Beispiel den Tag durch die ALPEN-Methode realistischer planen, ein eigenes Ruhebild erstellen oder eine einfache Atemübung machen.

 

Weitere Tipps für ein stressfreieres Leben

Um Ihre eigene Stressbelastung abzuschätzen, können Sie sich selbst folgende drei Fragen stellen:

  • Woran merke ich, dass ich unter Stress stehe? Welche Stressanzeichen gibt es bei mir?
  • In welchen Situationen treten bei mir diese Anzeichen auf? Was ist die Ursache des Stresses?
  • Was könnte ich in solchen Situationen zur Vermeidung und zum Abbau der Stressursachen tun?

  • Kurzübungen zum Abschalten: Beispiel „Stierer Blick“. Für den stieren Blick wird ein fester Punkt fixiert, ohne dabei an anderes zu denken.
  • Atemübungen: zwischendurch auf die eigene Atmung achten. In Stresssituationen flacht das Luftholen oft zur Brustatmung ab. Also immer wieder zehnmal bewusst fünf Sekunden tief einatmen, die Luft vier Sekunden anhalten und fünf Sekunden ausatmen.
  • Kommunikationsmittel: Wenn möglich, nehmen Sie sich feste Zeitblöcke vor, um E-Mails zu bearbeiten. Nicht immer müssen Sie auf jede E-Mail hektisch reagieren.

Hilfreich ist das Erlernen von Entspannungstechniken wie Atemgymnastik, Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training. Kurse dazu bieten viele Krankenkassen sowie Volkshochschulen an.


Krankheitsbild: Broken-Heart-Syndrom

Dieses Krankheitsbild verdeutlicht den Einfluss der Psyche sowie von Stress auf die Funktionsfähigkeit des Herzens. Wer sein Herz schützen will, sollte daher nicht nur die „harten“ Risikofaktoren beachten (Rauchen, Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck, schlechte Cholesterinwerte), sondern Dauerstress vermeiden und darauf achten, dass es der Seele gut geht. 

Ein Arzt misst den Blutdruck eines Patienten mit einem manuellen Blutdruckmessgerät.

Symptome und Ursachen

Ein relativ neues Krankheitsbild in der Kardiologie ist das sogenannte Broken-Heart-Syndrom (Tako-Tsubo-Kardiomyopathie). Die Symptome sind ähnlich wie bei einem Herzinfarkt: Plötzliche Schmerzen in der Brust, Luftnot, sogar infarktähnliche Veränderungen im EKG sind möglich. Daher werden Betroffene häufig mit der Verdachtsdiagnose Herzinfarkt in die Klinik eingeliefert. Anders als bei einem Herzinfarkt sind die Herzkranzgefäße hier nicht verstopft, sondern komplett frei. Dafür zeigt sich eine massive Verformung der linken Herzkammer – oft mit deutlicher Beeinträchtigung der Pumpleistung.

Die zugrunde liegenden Mechanismen sind nicht geklärt, es scheint aber so, dass eine übergroße Menge an Stresshormonen im Blut zu dieser relativ akuten Schädigung der linken Herzkammer führt. Genauso wie der Herzinfarkt kann auch das Broken-Heart-Syndrom unbehandelt tödlich enden und erfordert in der Regel eine engmaschige intensivmedizinische Überwachung. Glücklicherweise sind diese Beeinträchtigungen bei richtiger Therapie häufig reversibel.