Blutdruck

Der Blutdruck – der Druck des Blutes im Blutgefäß – ist ein wichtiger Indikator für die kardiovaskuläre Gesundheit. Ist dieser erhöht, nehmen wir dies meist nicht bewusst wahr.

Eine Person hält ein rotes Herz-Symbol vor einem verschwommenen Hintergrund.
Eine medizinische Fachkraft legt einem Patienten eine Blutdruckmanschette an.

Einen dauerhaft erhöhten Blutdruck, auch Hypertonie genannt, nehmen wir meist nicht bewusst wahr, da er häufig keine Beschwerden verursacht. Dies kann langfristig die Blutgefäße schädigen und ernsthafte Gesundheitsrisiken, wie Herzkrankheiten oder Schlaganfälle, mit sich bringen.

Was ist der Blutdruck?

Der Blutdruck ist die Kraft, die das Blut auf die Wände von Arterien und Venen ausübt und ist entscheidend, um die Organe mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Er wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen und setzt sich aus zwei Werten zusammen: dem systolischen und dem diastolischen Druck. Der systolische Druck entsteht, wenn das Herz das Blut kraftvoll in den Körper pumpt, während der diastolische Druck den niedrigsten Wert vor der nächsten Herzkontraktion angibt, wenn der Herzmuskel entspannt ist. Beide Werte sind wichtig für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems.

Ein Arzt vor einer Darstellung von Blutdruckmessung, Herz und Tabletten.

Ab wann besteht Bluthochdruck?

Als Faustregel gilt: Liegt der Blutdruck wiederholt über einem Wert von 140/90 mmHg, spricht man von Bluthochdruck. Allerdings ist entscheidend, wo und wie der Blutdruck gemessen wird: In der Arztpraxis gilt ein hoher Blutdruck, wenn an zwei aufeinanderfolgenden Tagen im Durchschnitt ein Wert über 140/90 mmHg festgestellt wird. Bei der Selbstmessung zu Hause spricht man von Bluthochdruck, wenn an mehr als sieben aufeinanderfolgenden Tagen Werte über 135/85 mmHg dokumentiert werden. Bei einer 24-Stunden-Langzeitblutdruckmessung sollte der Durchschnittswert für Tag und Nacht unter 130/80 mmHg liegen, um Bluthochdruck auszuschließen.

Achtung: Der Blutdruck schwankt im Tagesverlauf und hängt von zahlreichen Faktoren ab:

  • Bei körperlicher und seelischer Ruhe sinkt er in der Regel; bei körperlicher Anstrengung oder Belastungen steigt er, weil dann die Muskeln verstärkt mit Blut versorgt werden müssen.
  • Genauso können Temperaturschwankungen (extreme Hitze oder Kälte) den Blutdruck beeinflussen.
  • Auch seelische Zustände wie Wut und Ärger haben einen Einfluss auf den Blutdruck. Dabei sorgen die Stresshormone Adrenalin und Cortisol dafür, dass das Herz schneller schlägt und die Gefäße sich verengen.
  • Auch tageszeitliche Schwankungen des Blutdrucks sind normal. So steigt der Blutdruck kontinuierlich nach dem Aufwachen an, während er in den Nachtstunden abfällt.

Liegt Ihr Blutdruck häufiger in Ruhe über 140/90 mmHg, sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen. In Ruhe sollte Ihr Blutdruck bei 120/80 mmHg liegen.

Welche Symptome treten bei Bluthochdruck auf?

Ein erhöhter Blutdruck wird meistens nicht bemerkt. Bei extrem hohen Werten können jedoch gelegentlich Symptome wie Schwindel und Sehstörungen auftreten.

Ein Arm mit einer Blutdruckmanschette und einem digitalen Blutdruckmessgerät.

So haben Sie Ihren Blutdruck im Griff:

Gewichtskontrolle

Ein höheres Gewicht kann das Risiko für Bluthochdruck negativ beeinflussen. Wie Sie ermitteln können, ob Sie an Übergewicht leiden, erfahren Sie hier.

Zu den Tipps

Körperliche Aktivität

Neueste Studien belegen, dass zahlreiche (auch kurze) Unterbrechungen vom Sitzen das Herz stärken und sich günstig auf Blutfettwerte, Blutzuckerspiegel und Hüftumfang auswirken.

Zu den Tipps

Reduktion des Alkoholkonsums

Ein starker Alkoholkonsum ist verknüpft mit einem erhöhten Risiko für einen Schlaganfall. Männer sollten daher maximal 20 bis 30 Gramm Alkohol am Tag zu sich nehmen. Bei Frauen sollte die tägliche Alkoholmenge von 10 bis 20 Gramm nicht überschritten werden.

Kochsalzreduktion

Zu viel Salz erhöht den Blutdruck, da es die Bildung von Botenstoffen fördert, die die Blutgefäße zur Kontraktion bringen. Etwa 8 bis 12 Gramm Salz pro Tag konsumiert der durchschnittliche Erwachsene in Deutschland. Das ist zu viel. Pro Tag sollten es 5 bis 6 Gramm sein.

Herzinfarkt-Risiko-Test der Deutschen Herzstiftung

Um sich schon vor einer Vorsorgeuntersuchung einen ersten Eindruck über die eigene kardiovaskuläre Gesundheit zu verschaffen, gibt es eine einfache Lösung: Die Deutsche Herzstiftung hat einen Test entwickelt, durch den Sie sehr schnell Ihr eigenes Herzinfarktrisiko einstufen können.

Zum Herzinfarkt-Risiko-Test
Ein Arzt untersucht mit einer Lupe ein stilisiertes menschliches Herz.