Impfstoffe

Impfungen gehören zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen der Medizin, um Personen vor ansteckenden Krankheiten zu schützen.

Wer sich aktuell gegen das Coronavirus impfen lassen möchte, hat die Wahl aus drei Impfstoffen, die derzeit in Deutschland verimpft werden. Welche das sind, erfahren Sie hier. 

Sie gelten als vollständig geimpft, wenn Sie ...

  • ... drei Impfungen erhalten haben. Dabei muss der Abstand zwischen der zweiten und der dritten Impfung mindestens drei Monate betragen.
  • ... zwei Impfungen erhalten haben, wenn
    • eine Infektion vor der ersten Impfung durch einen Antikörpertest nachgewiesen werden kann.
    • eine Infektion vor der zweiten Impfung durch einen PCR-Test nachgewiesen werden kann.
    • nach einer durch einen PCR-Test nachgewiesenen Infektion mindestens 28 Tage vergangen sind.

Verwendete Coronaimpfstoffe in Deutschland

Impfstofftyp

BioNTech/Pfizer hat eine auf mRNA* basierende Impfung entwickelt. Der Impfstoff dieses Herstellers beinhaltet enzymatisch hergestellte RNA Moleküle, die genetische Information des Antigens enthalten. Die RNA gelangt nach einer Impfung in Körperzellen, wird dort abgelesen und der Körper beginnt, das Antigen selbst herzustellen.

*mRNA (auch messenger RNA, zu Deutsch Boten-RNS): Boten-Ribonukleinsäure, die genetische Informationen für den Aufbau eines Proteins trägt).

Zulassung

Der Impfstoff von BioNTech/Pfizer wurde am 21. Dezember 2020 als erster Impfstoff gegen das Coronavirus in der EU zugelassen.

Impfabstand der Grundimmunisierung

Der BioNTech/Pfizer-Impfstoff wird in zwei Impfdosen verabreicht. Zusätzlich wird eine Booster Impfung empfohlen. Expert:innen sprechen von einer Grundimmunisierung bestehend aus drei Impfungen. Der Abstand zwischen den beiden Impfdosen soll laut STIKO 3 bis 6 Wochen betragen. Der Impfstoff wird intramuskulär verabreicht.

Wirksamkeit

Die Wirksamkeit der Impfung mit BioNTech/Pfizer liegt bei ca. 95%. Das bedeutet, dass eine geimpfte Person zu 95% vor einer symptomatischen Corona-Erkrankung geschützt ist (zum Vergleich: Die Wirksamkeit einer Grippeschutzimpfung liegt in der Regel bei ca. 60-70%).

Impfreaktionen

Die Impfreaktionen nach einer Impfung mit dem Impfstoff von BioNTech/Pfizer verhalten sich ähnlich wie die nach der AstraZeneca Impfung. Lokal kann es zu Schmerz an der Einstichstelle kommen (80%) und systematisch zu Müdigkeit (60%), Kopfschmerzen (50%), Muskelschmerzen (30%), Frösteln (30%), Gelenkschmerzen (20%) und Fieber (10%).

Empfänger

Dieser Impfstoff wird für alle Personen empfohlen, die älter als 18 Jahre sind.

Impfstofftyp

Die Firma Moderna hat ebenfalls eine auf mRNA* basierende Impfung entwickelt. Der Impfstoff dieses Herstellers beinhaltet enzymatisch hergestellte RNA Moleküle, die genetische Information des Antigens enthalten. Die RNA gelangt nach einer Impfung in Körperzellen, wird dort abgelesen und der Körper beginnt, das Antigen selbst herzustellen.

*mRNA (auch messenger RNA, zu Deutsch Boten-RNS): Boten-Ribonukleinsäure, die genetische Informationen für den Aufbau eines Proteins trägt).

Zulassung

Der Impfstoff von Moderna wurde am 06.01.2021 in der EU zugelassen.

Impfabstand der Grundimmunisierung

Der Moderna-Impfstoff wird in zwei Impfdosen verabreicht. Der Abstand zwischen den beiden Impfdosen soll laut STIKO 4 bis 6 Wochen betragen. Zusätzlich wird eine Booster Impfung empfohlen. Expert:innen sprechen von einer Grundimmunisierung bestehend aus drei Impfungen. Der Impfstoff wird intramuskulär verabreicht.

Wirksamkeit

Da es sich bei diesem Impfstoff ebenfalls um einen mRNA Impfstoff handelt, ist er genauso wirksam wie der Impfstoff von BioNTech/Pfizer. Die Wirksamkeit liegt bei ca. 95%. Das bedeutet, dass eine geimpfte Person zu 95% vor einer symptomatischen Corona-Erkrankung geschützt ist (zum Vergleich: Die Wirksamkeit einer Grippeschutzimpfung liegt in der Regel bei ca. 60-70%).

Impfreaktionen

Die Impfreaktionen nach einer Impfung mit dem Impfstoff von Moderna verhalten sich so wie die nach der BioNTech/Pfizer-Impfung. Lokal kann es zu Schmerz an der Einstichstelle kommen (80%) und systematisch zu Müdigkeit (60%), Kopfschmerzen (50%), Muskelschmerzen (30%), Frösteln (30%), Gelenkschmerzen (20%) und Fieber (10%).

Empfänger

Dieser Impfstoff wird für alle Personen empfohlen, die älter als 18 Jahre sind.

Impfstofftyp

Der Impfstoff Nuvaxovid® (NVX-CoV2373) des Herstellers Novavax ist ein proteinbasierter Impfstoff (Spaltimpfstoff). Als Antigen enthält er das Spike-Protein von SARS-CoV-2 als gentechnisch hergestelltes Protein. Zudem ist das Adjuvans Matrix M™ enthalten. Dieses besteht aus Saponinen, die aus der Rinde des chilenischen Seifenrindenbaumes (Quillaja saponaria) extrahiert wurden. Der Zusatz eines Adjuvans ist erforderlich, da hochgereinigte Proteine in Spaltimpfstoffen oft nur eine schwache Immunabwehr induzieren.

Im Gegensatz zu den mRNA- und Vektorimpfstoffen kommt das Prinzip der proteinbasierten Impfstoffe mit einem gentechnisch hergestellten Antigen bereits bei anderen Vakzinen zum Einsatz, beispielsweise bei dem Hepatitis-B-Impfstoff, dem Impfstoff gegen das Humane Papillomavirus (HPV) und dem Herpes-Zoster-Impfstoff.

Zulassung

Der Impfstoff von Novavax wurde am 20. Dezember 2021 gegen das Coronavirus in der EU zugelassen.

Impfabstand der Grundimmunisierung

Der Impfstoff Nuvaxovid® wird in zwei Impfdosen verabreicht. Der Abstand zwischen den beiden Impfdosen soll laut STIKO 3 bis 6 Wochen betragen. Zusätzlich wird eine Booster Impfung empfohlen. Experten sprechen von einer Grundimmunisierung bestehend aus drei Impfungen. Der Impfstoff wird intramuskulär verabreicht.

Wirksamkeit

Die Wirksamkeit der Impfung mit Nuvaxovid® liegt bei ca. 90% und ist somit vergleichbar mit der Wirksamkeit von mRNA-Impfstoffen. Das bedeutet, dass eine geimpfte Person zu 90% vor einer symptomatischen Corona-Erkrankung geschützt ist (zum Vergleich: Die Wirksamkeit einer Grippeschutzimpfung liegt in der Regel bei ca. 60-70%).

Impfreaktionen

Die Impfreaktionen nach einer Impfung mit dem Impfstoff von Nuvaxovid® sind vergleichbar mit denen der anderen Coronaimpfstoffe sowie anderer Impfungen. So können diese wie folgt ausfallen: Lokal kann es zu Reaktionen an der Einstichstelle kommen (79%) sowie zu körperlichen Beschwerden (70%) wie Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Erschöpfung.

Empfänger

Dieser Impfstoff wird für Personen empfohlen, die älter als 18 Jahre sind. Für Schwangere und Stillenden wird der Impfstoff noch nicht empfohlen.

Impfempfehlung der STIKO

  • Die STIKO empfiehlt allen Personen ab 18 Jahren eine Basisimmunität bestehend aus drei Antigenkontakten (Impfung oder Infektion, aber mit mind. zwei Impfstoffdosen).
  • Für folgende Personengruppen werden weitere Auffrischimpfungen im Abstand von 12 Monaten empfohlen:
    • Personen ab 60 Jahren
    • Personen ab dem Alter von 6 Monaten mit relevanten Grundkrankheiten
    • Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen, insbesondere solche mit direktem Patient:innen- bzw. Bewohner:innenkontakt
    • Bewohner:innen von Pflegeeinrichtungen
    • Familienangehörige und engen Kontaktpersonen von Personen unter immunsuppresiver Therapie, die durch eine COVID-19-Impfung selbst nicht sicher geschützt werden können

Quelle: Robert Koch Institut, Stand: 25.05.2023