Long- und Post-COVID infolge einer SARS-CoV-2 Infektion

Noch Wochen und Monate nach einer COVID-Infektion können gesundheitliche Langzeitfolgen bestehen. Wir informieren über Symptome und Therapiemöglichkeiten.

Im Anschluss an eine akute Erkrankung mit COVID-19 können die Beschwerden noch über einen längeren Zeitraum, in Einzelfällen länger als sechs Monate, anhalten. Meistens stellt sich bereits nach wenigen Wochen eine deutliche Verbesserung der Symptome ein, doch manche Patient:innen sind auch noch einige Zeit nach der akuten Erkrankung von gesundheitlichen Beeinträchtigungen betroffen. Sie benötigen deutlich länger, um zu genesen oder können auch neue Symptome im Zusammenhang mit einer durchgemachten COVID-Infektion entwickeln.

Besonders bei Patient:innen mit Risikofaktoren wie Rauchen, Adipositas sowie mit chronischen und psychischen Vorerkrankungen und nach schweren COVID-19-Krankheitsverläufen lassen sich Langzeitfolgen beobachten. Offenbar tritt Long-COVID besonders im mittleren Lebensalter und bei sozial benachteiligten Menschen auf. Frauen scheinen häufiger betroffen zu sein als Männer.

Hierfür haben sich die Begriffe Long-COVID-Syndrom (kurz: Long-COVID) und Post-COVID-Syndrom (kurz: Post-COVID) etabliert.

Definition: Long- & Post-COVID

Die Begriffe Long-COVID und Post-COVID werden häufig synonym verwendet, obwohl sie sich im Detail doch voneinander unterscheiden:

Long-COVID: Beschwerden und Symptome, die länger als vier Wochen nach Infektion auftreten oder fortbestehen, werden als Long-COVID bezeichnet.

Post-COVID: Dauern die Beschwerden und Symptome mehr als 12 Wochen an, sprechen wir von Post-COVID.

Dabei können bei beiden Krankheitsbildern neue Symptome auftreten oder bereits bestehende Symptome intensiviert werden sowie eine generelle Verschlechterung der Grunderkrankung eintreten.

Mögliche Symptome

Sehr häufige Symptome

  • Erschöpfung
  • Müdigkeit / Antriebslosigkeit (Fatique)
  • Riechstörungen
  • Schmeckstörungen
  • Atembeschwerden / Luftnot (Dyspnoe)
  • Kopfschmerzen
  • Leistungsstörungen
  • Aktivitätsstörungen

Häufige Symptome

  • Allgemeine Schmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Kognitive Einschränkungen
  • Haarausfall
  • Husten
  • Schlafstörungen
  • Stress / Depressive Verstimmungen
  • Posttraumatische Belastungsstörung
  • Zwangshandlungen / Angststörungen

Seltene Symptome

  • Schwindel
  • Herzrasen / Herzrhythmusstörungen
  • Sensibilitätsstörungen
  • Lähmungen
  • Appetitverlust / Übelkeit
  • Diarrhoe
  • Tinnitus / Ohrenschmerzen
  • Stimmverlust
  • Hautsymptome

Therapie-Formen: Was kann bei einer Erkrankung helfen?

Tatsächlich gibt es bisher keine spezifische Behandlung für das Long- oder Post-COVID-Syndrom, da sich die Therapie immer individuell an den jeweiligen Symptomen orientiert. Oft zeigt sich der Verlauf in einer "Spontanheilung" oder deutlichen Abschwächung der Symptome. Da bisher nicht sicher ist, wie der Einsatz von Medikamenten sich bei einem/einer Patient:in mit Long-/Post-COVID auswirkt, wird zur Therapie eine interdisziplinäre Herangehensweise notwendig, d.h.

  • eine multimodale Behandlung,
  • primäre Ansprechpartner:innen sind in der Regel Hausärzt:innen, gemeinsam mit niedergelassenen Fachärzt:innen verschiedener Fachdisziplinen,
  • ambulante und/oder stationäre Rehabilitation,
  • zusätzliche Hilfen durch Long-COVID-Ambulanzen in den Kliniken,
  • eine engmaschige Zusammenarbeit mit Behörden, Ämtern, Krankenkassen und Rentenversicherungsträgern,
  • und Teilnahme an Selbsthilfegruppe.

Wichtig ist, dass Patient:innen sich im ersten Jahr mindestens ein Mal im Quartal einer Kontrolle bei Ihrem/Ihrer behandelnden Ärzt:in unterziehen. Nur so können chronische Beschwerden vermieden werden.


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