Krankenkassen bieten Ihren Versicherten u.a. Raucherentwöhnungsprogramme an. Fragen Sie bei Ihrem Ansprechpartner/Ihrer Ansprechpartnerin vor Ort nach.
Risikofaktor Rauchen
In der Pause oder bei einem guten Wein, gehört die Zigarette für viele einfach dazu. Dabei birgt Rauchen gesundheitliche Risiken, die den meisten durchaus bekannt sind.


Rauchen schadet der Gesundheit und fördert das Risiko für verschiedene Erkrankungen – das ist durchaus bekannt. Dennoch gehört der Griff zur Zigarette bei rund 1/4 der Bevölkerung noch zur täglichen Gewohnheit (Quelle: Statista 2022). Mit dem Rauchen aufhören, das versuchen die meisten Raucher:innen irgendwann. Doch eine Gewohnheit wie das Rauchen abzulegen, ist nicht immer einfach, denn das Rauchen von Zigaretten ist eine Sucht, von der die meisten nur durch gute Planung, Disziplin und vielleicht sogar eine Therapie Abstand nehmen können. Haben sie jedoch einmal den Weg aus der Zigarettensucht gefunden, verringert sich u.a. schlagartig das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden.
Entwicklung des Tabakkonsums
Seit einigen Jahren sinkt der Anteil der Rauchenden in der Bevölkerung. Dennoch greift noch immer etwa jede fünfte Person im Alter ab 15 Jahren zur Zigarette. Dabei hat sich das Rauchverhalten von Männern und Frauen zunehmend aneinander angeglichen (s. Grafik).
Besonders deutlich sinkt der Anteil der Rauchenden unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. So rauchte vor der Jahrtausendwende mehr als ein Viertel der Jugendlichen, im Jahr 2019 taten dies nur noch rund fünf Prozent dieser Altersgruppe. Zudem gibt es immer mehr Menschen, die niemals geraucht haben und immer weniger stark Rauchende, die mehr als 20 Zigaretten pro Tag konsumieren.
Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft / Tabakatlas Deutschland 2020
Wie stark ist meine Abhängigkeit vom Tabak? Machen Sie den Test!
Zur ersten Diagnostik einer Tabakabhängigkeit ist der Fagerström Test für Zigarettenabhängigkeit (Fagerström Test for Cigarette Dependence) international gebräuchlich. Als psychometrischer Test bietet er die Möglichkeit, mit sechs Fragen zum Rauchverhalten wichtige Dimensionen der Tabakabhängigkeit zu erfassen.
Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft
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Folgen des Nikotinkonsums
Die meisten wissen, dass das Rauchen die körperliche Fitness und das Herz-Kreislauf-System schädigt. Belegt ist, dass Raucher:innen deutlich häufiger Folgeerkrankungen wie einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erleiden, als die nicht rauchende Bevölkerung. Auch das Risiko für viele Krebsarten nimmt mit dem Rauchen zu – besonders für Lungenkrebs und bösartige Tumoren im Mund- und Halsbereich. Vermutlich eher unbekannt ist hingegen, dass Nikotinsucht auch Infektionskrankheiten wie Grippe, Erkältungen oder Lungenentzündungen begünstigt. Zudem kann Rauchen zu chronischem Husten und Lungenerkrankungen führen sowie Zahnfleischentzündungen und Parodontitis begünstigen. Bereits beim Konsum von einer oder zwei Zigaretten leiden die Gefäße immens, da das Endothel (die Innenbeschichtung der Gefäße) Schaden nimmt.
Alternative E-Zigarette?
E-Zigaretten werden häufig von Raucher:innen genutzt, die eine Umstellung auf E-Zigaretten nutzen, um das Rauchen zumindest tabakfrei zu gestalten. Dabei können E-Zigaretten in ihrer Schädlichkeit noch nicht abschließend beurteilt werden. Im Blick behalten werden sollte, dass E-Zigaretten auch Nikotin und Aromen mit teilweise noch unbekanntem Einfluss auf die Gesundheit enthalten und der Konsum somit gesundheitlich nicht unbedenklich ist. Zudem könnte die E-Zigarette auch als Einstieg in das normale Rauchen dienen. Daher warnt die Deutsche Krebsforschungszentrum Heidelberg vor dem Lifestyle-Produkt. Der Verkauf an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist laut Gesetz verboten.
Tipps: Nichtraucher werden
Bei einer Nikotinersatztherapie wird das Nikotin im Tabak durch Nikotinpräparate wie Kaugummis oder Pflaster zugeführt. Denn auch wenn der Begriff etwas anderes vermuten lässt, wird das Nikotin nicht durch eine andere Substanz ersetzt. Die Dosierung wird lediglich schrittweise verringert, um den Körper nach und nach vom Nikotin zu entwöhnen – solange, bis er ohne ihn auskommt.
Elektrische Zigaretten sind keine gesunde Alternative zum Rauchen von Tabakzigaretten. Denn auch E-Zigaretten enthalten Nikotin und Aromen mit teilweise noch unbekanntem Einfluss auf die Gesundheit, daher ist der Konsum gesundheitlich nicht unbedenklich. Zudem wird so das Abhängigkeitsverhalten beibehalten.