Tipp für den Monat Mai: Schlaganfallprävention - Die Rolle eines gesunden Lebensstils

Der Schlaganfall gehört zu den häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen und reiht sich damit neben der koronaren Herzerkrankung, dem Herzinfarkt und der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit ein. In den letzten Jahren haben zahlreiche Studien gezeigt, dass ein gesunder Lebensstil eine zentrale Rolle bei der Prävention von Schlaganfällen spielt. Erfahren Sie im Folgenden, warum ein gesunder Lebensstil eine zentrale Rolle in der kardiovaskulären Prävention spielt.

Schlaganfallprävention – die Rolle eines gesunden Lebensstils

Dass regelmäßige körperliche Aktivität die Herz-Kreislauf-Gesundheit fördert, ist allgemein bekannt. Auch das Schlaganfallrisiko kann durch körperliche Aktivität gesenkt werden. Die Empfehlungen hierzu lauten wie folgt:

  • 150 Minuten moderates Training in der Woche (dazu gehört z.B. Yoga, schnelles Gehen oder Fahrradfahren) oder
  • 75 Minuten intensives Training in der Woche (dazu gehört z.B. Joggen, Schwimmen oder schnelles Fahrradfahren).

Aber – wie kann denn körperliche Aktivität das Schlaganfallrisiko herabsenken? Körperliche Aktivität schützt in erster Linie vor Gefäßerkrankungen, die einen Schlaganfall häufig auslösen. Sie sorgt für eine Gewichtsreduktion, für einen verbesserten Glukose- und Lipidmetabolismus und reduziert den Blutdruck, was unsere Gefäßgesundheit maßgeblich verbessert. Zusätzlich hemmt Sport inflammatorische Prozesse im Körper, verbessert den Blutfluss auch im Gehirn und wirkt sich positiv auf Kognition und psychische Gesundheit aus.

Eng zusammen mit der körperlichen Aktivität und somit mit einem gesunden Lebensstil hängt eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Sie trägt dazu bei, dass die typischen Risikofaktoren Adipositas, Bluthochdruck, Hypercholesterinämie und Diabetes reduziert werden und somit das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, gesenkt wird. Gängige Empfehlungen für eine ausgewogene und somit risikoarme Ernährung sind:

  • Täglicher Konsum von Obst, Gemüse, Nüssen, Vollkornprodukten, Fisch,
  • höherer Anteil von pflanzlichem Protein (z.B. aus Hülsenfrüchten),
  • höherer Konsum von einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren (z.B. Olivenöl),
  • Vermeidung von gesüßten Speisen und Getränken,
  • Vermeidung von natriumreicher Kost (Salz),
  • Vermeidung von Transfettsäuren (besonders in Fertiggerichten häufig zu finden).

Hinzu kommen die Empfehlungen, sich mediterran oder nordisch zu ernähren. Beide Ernährungsweisen zeigen ein um die 15 % reduziertes Schlaganfallrisiko auf. Zur mediterranen Ernährung gehören viel Obst, Gemüse, Getreide und Olivenöl, ein moderater Anteil an Fisch und Geflügel und ein kleiner Anteil an Milchprodukten, Süßigkeiten und rotem Fleisch. Die nordische Ernährung setzt sich aus Fisch, Obst wie z.B. Äpfel und Birnen, Wurzelgemüse, Kohl und Roggenprodukten zusammen.

Raucher haben ein doppelt so hohes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, wie Nichtraucher. Hinzu kommt, dass der Konsum von Nikotin auch andere typische Risikofaktoren erhöht, wie z.B. Diabetes. Auch der Konsum von Alkohol wird im Sinne der Schlaganfallprävention kritisch betrachtet – empfohlen wird hier, den Alkoholkonsum so gering zu halten wie möglich.

Studien untersuchen weiterhin die Wirkung von Kaffee und Tee auf die Gesundheit. Während Tee im allgemeinen positive Wirkungen nachgesagt wird, steht Kaffee in der Diskussion – zurzeit gibt es jedoch keinen Grund zur Annahme, dass Kaffee eine negative Wirkung auf die kardiovaskuläre Gesundheit hat.

Akute Infektionen können das Schlaganfallrisiko erhöhen, doch haben auch Impfungen Einfluss auf das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden? Diese Frage ist bisher unbeantwortet. Studien vermuten allerdings, dass das Schlaganfallrisiko durch Impfungen nicht erhöht wird.

Die gesundheitsförderlichen Effekte von Schlaf, besonders auf das Herz-Kreislauf-System, werden immer häufiger untersucht. Es gibt keine klaren Ergebnisse, aber deutliche Hinweise darauf, dass zu viel (mehr als 9 Stunden) und zu wenig (weniger als 7 Stunden) Schlaf das Schlaganfallrisiko leicht erhöhen. Die Gründe hierfür sind zurzeit unbekannt. Was jedoch bekannt ist, ist dass Schichtdienst das Schlaganfallrisiko erhöht – Schichtarbeit unterbricht den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus, gesunden Schlaf und die Work-Life-Balance und wirkt sich somit negativ auf die kardiovaskuläre Gesundheit aus.

Auch die psychische Gesundheit wirkt sich auf die kardiovaskuläre Gesundheit aus: Studien zeigen, dass psychosozialer Stress einer der stärksten Risikofaktoren für einen Schlaganfall ist. Stress wird häufig von typischen Risikofaktoren wie körperlicher Inaktivität, hohem Blutdruck oder dem Rauchen begleitet, was den Zusammenhang von Stress und erhöhtem Schlaganfallrisiko erklärt. Entspannung und Stressreduktion tragen dazu bei, Risikofaktoren abzubauen und die kardiovaskuläre Gesundheit zu fördern.


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